STOCKHOLM – Auszeit zwischen Hightech und Äppelkaka

Du hast Deinen Job satt, brauchst dringend einen Tapetenwechsel und hast keine Ideen wohin? Hier bekommst Du Tipps, wohin es sich für ein Wochenende oder länger lohnt, zu reisen.

Pack ein paar Sachen und los geht´s nach Stockholm: abschalten und mal wieder richtig Spaß haben.

 

Stockholm3

Die Landung bleibt in Erinnerung.
Mit gefühlter Überschallgeschwindigkeit und rückenunfreundlicher Vollbremsung lande ich nach gerade mal 1,5 Stunden in einer anderen Welt.

Hat der Pilot vergessen, dass sein Ziel nicht in Amerika liegt, sondern fast „um die Ecke“?

Schweden – mein Traumland seit mich der Schwedenvirus befallen hat.

 

   Stockholm 

…war bisher immer ein wenig zu kurz gekommen. Hatte aber trotzdem bei zwei Stippvisiten  einen bleibenden Eindruck hinterlassen – von Lebensfreude, Design, Toleranz, Freiheit und Natur. Komisch eigentlich. Schließlich ist Stockholm eine Großstadt mit knapp einer Million Einwohner. Aber hier ist vieles ein wenig anders.

Naja, zuerst merke ich das gar nicht. Der Himmel ist wolkenverhangen und wenig einladend. Na prima, denke ich, das ist ja wie daheim.

Aber schon der Weg vom Flughafen-Gate zum Bahnsteig des Nahverkehrszuges lässt mich erahnen, was diese Stadt so besonders macht.

Ein ganz normaler Aufzug. Ungewohnt sauber. Er fährt nach unten. Und fährt und fährt. Ich bin allein. Laufen die anderen Passagiere lieber? Es wird kühl im Aufzug und irgendwie feucht. „Wie ein Weg in die Hölle“ denke ich und bin froh, als der Aufzug endlich hält.

Die Tür geht auf und der erste Moment ist wie im Film: Mich starren fast schwarze Wände an, ohne Bilder, ohne Farbe. Bewußt grob belassen. Es ist düster und kalt, wie in einem Bergwerk. Und sieht auch so aus. Bin ich zu weit runter gefahren? Ist das noch eine Baustelle?

Da sind einige andere Fahrgäste. Puuuh. Mein Herzschlag normalisiert sich. Haben die vergessen, diesen Bahnhof zu streichen? Schließlich ist Stockholm doch eigentlich für seine Kunst in den U-Bahnhöfen bekannt. Echte Kunst von echten Künstlern, die von der Stadt gebeten wurden, die U-Bahnhöfe zu verschönern. Dazu gibt es sogar Führungen. Wirklich sehenswert.

Der Bahnsteig hier hat eher den Charme von Psycho. Aber auch das ist wohl Absicht.

Hoffentlich ist der Zug nicht genauso anheimelnd…

 

   Hightech trifft Tradition

Doch der Arlanda-Express ist das absolute Gegenteil. Hell, topmodern, blitzsauber, sehr geräumig. Ich sitze fast allein in meinem Wagen. Welch ungewohnter Luxus.

Und das Beste ist, dass ich schon in Deutschland online das Ticket bestellt und bezahlt habe. Dem Kontrolleur muss ich jetzt nur noch meine EC-Karte geben, total papier- und sprachlos. Mein englisch ist nämlich eher rudimentär… und schwedisch beginnt und endet beim hey, hey.

Überhaupt haben Schweden, ebenso wie Finnen und Norweger, ein echtes Technikgen in sich. Dort waren schon Handys an der Tagesordnung als wir noch die mannsgroßen Autotelefone mancher Manager bewunderten und das Wort handy noch gar nicht kannten.

Zur Technikoffenheit passt auch, dass die Strecke zwischen dem Flughafen Arlanda und der City Stockholms (40 km) nicht mit einem „Bummelzug“ überbrückt wurde, sondern gleich mit einem Hochgeschwindigkeitszug, 230 km/h in der Spitze.

In jedem noch so kleinen Hotel bekommt man kostenloses Wifi.

Und in ganz Schweden ist das vollständig bargeldlose Bezahlen unglaublich im Kommen. Schweden will das erste Land werden, in dem man komplett ohne Bargeld leben kann. Und wie es aussieht, klappt das auch.

Ob mit oder ohne Bargeld, billig ist hier nichts. 20 Minuten und 260 schwedische Kronen später (wer hat gesagt, dass Schweden günstig ist?), fährt der Zug in den Hauptbahnhof ein. Fast wie in Frankfurt, denke ich, nur kleiner. Und ziemlich hektisch. Voller Touristen, Geschäftsleute, Polizei. Viel Polizei.

Davor eine mehrspuhrige Hauptstraße.

O.k., schön ist anders, aber es ist sauber. Und kennst Du einen wirklich anheimelnden Hauptbahnhof…?

 

   Von kleinen Zimmern und großem Service

Ich dirigiere meinen Koffer zur Ampel. Schräg gegenüber ist schon mein Hotel Adlon. Naja, viel gemeinsam mit dem Berliner Luxuspalast hat es außer dem Namen nicht, ist aber sauber, super zentral gelegen und hat sehr freundliches Personal. Der Eingangsbereich offenbart noch eine richtig schöne Bar und liegt direkt um die Ecke der Einkaufsmeilen.

Der nette Angestellte bietet mir gleich Wifi an und den Gäste-PC an der Rezeption. Zur kostenlosen Benutzung, 24h natürlich.

Ich suche mein Zimmer. Die Türen wirken ein bisschen wie in einem U-Boot. Eine neben der anderen, sehr schwer und schmal. Ich öffne meine Zimmertür und bekomme fast Schnappatmung. Noch 2 kilo mehr und ich hätte keine Chance. Aber es wirkt sauber, nett eingerichtet und bietet eben alles, was man gerne hat, trotz der Enge: Ein schön breites, bequemes Bett, Schreibtisch, TV, einen kleinen Salontisch mit Stuhl am Fenster, Wasserkocher, Kaffee und Tee in  Portionstütchen, Kekse und ein hübsches Bad. Na, also.

Auch das Frühstücksbuffet soll sich am nächsten Morgen noch als positive Überraschung herausstellen. Trotz des etwas kleinen Frühstücksraumes. Aber wie so oft in Stockholm hilft: früh aufstehen.

Und wie sich nachts zeigte, sind die Wände zu den Nachbarzimmern gut dimensioniert. Man hört absolut nichts. Von nebenan…

Denn mein Zimmer geht nach vorne raus. Wenn ein Krankenwagen durchfährt, sollte man den Herzschrittmacher vorher ausgeschaltet haben…Das mehrstimmige Geheul (wohl ein Mix aus amerikanischen und deutschen Sirenen) geht durch Mark und Bein.

Aber die Straße ist danach frei…


   Vom Geld ausgeben und staunen

Nachdem das Zimmer geentert ist, gehe ich auf Shoppingtour.

Und shoppen ist in Stockholm eine Wucht.

Unzählige kleine und große, feine, urige, individuelle und designte Geschäfte für Kleidung, Wohnen, Essen, Trinken und alles, was ich schon längst habe oder nie brauche. In keiner Stadt habe ich bisher eine so spannende Vielfalt auf so engem Raum erlebt.

Kleine lauschige Sammlerläden neben perfekt gestylten Designergeschäften. Riesige Markthallen, mit allem was Meer und Land hergeben, laden zum probieren ein. Und probieren ist bei den Schweden absolut ein Muss.

Wer das shoppen satt hat, der geht einfach auf eines der vielen Freiluft-After-work-Treffen. Denn sobald es 10 Grad warm ist, läuten die Schweden den Sommer ein, inkl. Minirock und kurzer Hose. Und dann bricht die Zeit an, in der jede Minute nach der Arbeit mit anderen im Freien verbracht wird. „Der Winter ist lang und heftig“, sagt mir eine junge Frau. „Da nutzen wir jede Minute im Freien aus.“

Das ist nicht zu übersehen.

Unzählige Partylocations findet man an den verrücktesten Orten. Auf Dächern, Schiffen, unter Hotels, in Parks o.ä. Überall dort treffen sich nach 16.00 Uhr Menschen allen Alters und unterschiedlichster Nationen, um einen (oder gerne auch mehrere) „Absacker“ miteinander zu trinken. Und natürlich sind auch diese Locations bestens ausgerüstet mit belegten Brötchen, Grill und einer Cocktailkarte, die ihresgleichen sucht.

Ich glaube, der Perfektionismus ist in Schweden erfunden worden. Allerdings die Steuer fast auch. Und so reibe ich mir doch immer wieder die Augen, wenn ein Glas Wein oder ein einfacher Cocktail umgerechnet auf 10€ kommen. Aber dieser Nachteil ist auch gleich wieder ein Vorteil: Denn ich habe in der Öffentlichkeit nur Touristen über den Durst trinken sehen. Schweden tun das lieber zuhause. Ist viel günstiger und Anlässe im großen Familien- und Bekanntenkreis gibt es genug. Oder man schafft sie sich.

 

   Von Smörgasbord und Äppelkaka

Ach ja, noch ganz wichtig zum Abschalten sind die Cafes. Allein die Kuchentheken sind ein Renner. In voller Pracht, meist über mehrere Etagen, findest Du hier alles was lecker und gehaltvoll ist. Da werden auf einen herrlich buttrigen Teig zum Obstbelag noch reichlich Nüsse, Mandeln, Marzipan, etc. gemischt.

Und als Highlight gibt es dazu die berühmte schwedische Vanillesauce. Die strotzt nur so vor Sahne und ist für Seele und Hüfte wahrlich von dauerhaftem Wert. Aber ich garantiere Dir, selbst der kleinste Hauch von miesepetriger Stimmung versinkt unrettbar in jedem leckeren Äppelkaka (=Apfelkuchen).

Wer es eher deftig mag, kann unter 1001 Smörgas wählen. Also zwischen unzähligen top-frisch belegten Brötchen und Broten. Allein der Anblick eines Smörgasbords ist eine Wucht. Ich hätte nie gedacht, dass man auf ein Brötchen soviel Belag bekommt. Und das auch noch in mehreren Etagen….

Besonders sehenswert sind da einige kleine Cafes in Gamla stan, der Altstadt Stockholms. Allein der Weg zur Tyska Kyrkan, der Deutschen Kirche, ist schon kulinarisch empfehlenswert (die Kirche selbst aber auch!).

Und der Imbiss im Vorhof des königlichen Schlosses ist zumindest ein Foto wert. Sein Smörgasbord, also das Buffet belegter Brötchen, das von außen durch die Scheiben des Imbisswagens sichtbar ist, lässt jeden Fotoapparat glühen.

Oder die Lounge-Bereiche entlang der Prachtstraßen und Yachthäfen (siehe Foto, hier kurz vor der After-Work-Time).

Stockholm Hafen

 

   Von schwebenden Restaurants zum schwedischen Nachtleben

Von den Afterworkparties geht es direkt ins Abend- und Nachtleben. Die Stockholmer bieten alles für jeden Geschmack. Kleine lauschige Cafes, Bars und Restaurants findest Du ebenso wie die In-locations der Stockholmer Schickeria. Und immer wieder ganz besondere Highlights.

So, wie das Restaurant Gondolen am Ende des Aufzugs Katarinahissen, von dem man einen sensationellen Ausblick über Stockholm hat. Oder das edle Hotelschiff Mälardrottningen mit Restaurant und Bar, das die Woolwortherbin Barbara Hutton zum 18. Geburtstag bekam.

Und auf jeden Fall einen Besuch wert, ist der Stadtteil Södermalm. Der ehemals eher arme, den Künstlern und Studenten überlassene Stadtteil, ist heute immer noch besonders und intellektuell. Hier findet man Ausgefallenes und Besonderes in spannenden Geschäften abseits der Stockholmer Designnorm.

Bei soviel Kontaktmöglichkeiten trifft es sich einfach gut, dass Schweden quasi mit einer zweiten „Muttersprache“ aufwachsen, nämlich mit englisch. Es ist also völlig normal, dass mich jemand auf schwedisch anspricht und den gleichen Satz auf englisch beendet, wenn er mein verständnisloses Gesicht sieht. Echt praktisch. Und sehr tolerant.

Auch wenn man manchmal zur Weltoffenheit der Schweden auch andere Stimmen hört. Ich habe jedenfalls immer nur sehr nette, offene Kontakte geknüpft. Auch wenn ich dabei politische Gesprächsthemen doch besser vermeide.

 

   Vom ABBA-Museum zum Riesenrad

Ich finde es faszinierend, dass Menschen, die ein halbes Jahr lang tiefsten Winter und Dunkelheit erleben, so lebenslustig und vielseitig interessiert sind. Allein der Spagat zwischen uriger Natur und modernster Technik ist schon bemerkenswert. Und auch die kulturellen Angebote in Stockholm reichen bei uns für drei Großstädte aus. Man merkt gleich: Sie lachen gern, sie feiern gerne und sie lieben Achterbahnen wie im Gröna Lund Tivoli mitten in der Stadt, das ganzjährig geöffnet hat.

Und wo findet man schon einen Stadtpark mit 28km² Größe und ganzen Heerscharen an Joggern, Tieren, Seen, Segelbooten, Cafes und und und?

Übrigens: Bemerkenswert finde ich in Stockholm immer die Jogger. Nicht nur, dass hier ab 16.00 Uhr halb Stockholm am joggen ist, sondern das „wie“ ist cool. Die Leute joggen nämlich eigentlich nicht, sondern sie rennen. Und zwar mit richtig Speed. Und das kilometerlang am Stockholmer Wasser entlang oder gefühlte 100Mal Treppen hoch und runter. Und natürlich bei jedem Wetter. In Shorts und Top. Spätestens hier wird klar: An Ehrgeiz mangelt es den Schweden offenbar nicht…

Noch ein absoluter Top-Tipp sind die Museen – 70 verschiedene zur Auswahl. Nur in Stockholm. Und wie meistens in Schweden sind die Museen interaktiv gestaltet oder durch ständige „Bewohner“ tagsüber belebt. Du kannst alles ausprobieren, alles anfassen und alles selbst erleben. Angestellte helfen beim Verstehen und begleiten Dich bei Versuchsaufbauten und Experimenten.

Nur früh musst Du sein. Denn allein die Warteschlange vor den Kassen des Vasa-Museums ist denkwürdig. Da empfiehlt es sich, zu Kassenbeginn schon startbereit im Museum zu stehen. Aber das frühe Aufstehen lohnt sich!

Nach dem Vasa-Museum machst Du am besten mit Skansen gleich weiter. Das erste Freilichtmuseum der Welt. 1891 eröffnet, bietet es heute mehr denn je auf einer riesigen Fläche 500Jahre schwedische Geschichte, Tiere, Bräuche, Lebensgewohnheiten, Spiel, Spaß und jede Menge Aha-Effekte. Ganzjährig zeigen die „Bewohner“ wie man Ziegenkäse macht, schwedisches Knäckebrot backt oder einen Webstuhl bedient, Holzfällerarbeiten oder Kartoffelanbau, Tante-Emma-Läden und die ersten selbsternannten Apotheken. Mitarbeit überall ausdrücklich erwünscht.

Wirklich erlebenswert. Immer wieder. Denn ein Tag reicht hier absolut nicht aus. Aber auch hier gilt es unbedingt früh zu sein, denn Skansen finden jeden Tag Tausende von Touristen spitze.

Einmalig ist tatsächlich auch die Sightseeing-Tour auf den Dächern der Stadt. Angeseilt über Führungsschienen (siehe Foto oben ganz vorne), geht es sicher aber luftig mit einer Reiseführerin durch die Stadt.

Und da wäre dann noch das königliche Schloss, kungliga slottet. Echt sehenswert. Besonders der mittägliche Wachwechsel. Jeden Tag bei jedem Wetter im Schlosshof, kurz nach Mittag. Und wer seinen Adrenalinspiegel und den der Wachen auf Touren bringen will, der macht mal einen Schritt hinter die Kettenabsperrung. Ich wollte die Kanonen fotografieren…war nur einen Fuß dahinter, da schrien etliche  Stimmen ein deutliches „HEY!!!“, mehrere gut bewaffnete Männer sprangen auf mich zu und waren zu allem entschlossen. Da kommt der Kreislauf in Schwung – auch meiner.

Auch wer sich beim langen warten auf den Wachwechsel auf den Boden setzt, erlebt sein schwedisches Wunder. Du kannst Dich hinsetzen, wo Du willst. Aber nicht auf königlichem Grund. Hier hat man geordnet zu stehen und zu warten – oder zu gehen. Und das bekommt man unmissverständlich mitgeteilt. Du glaubst gar nicht, wie gut man plötzlich schwedisch versteht…

 

   Wo ist bloß meine stuga?

Die Sonne lacht, der Himmel ist glasklar blau und das Gras so grün, wie es nur in Schweden sein kann (das ist wirklich besonders grün, wahrscheinlich durch das Klima).

Jetzt müssen es die Schären sein. Ich hole mir ein Ticket für eines der Taxiboote und lasse mich in die Schärenlandschaft schippern. Eine Schäre ist eine kleine Insel, die in der Eiszeit entstanden ist. Und davon gibt es vor Stockholm eine ganze Menge, nämlich 30.000 Stück. Ein echtes Paradies. Nicht umsonst hat alles, was Geld und Zeit hat, hier seine stuga, also sein Ferienhaus. Aber was will man auch mehr. Eine einmalige Felsenlandschaft, umgeben von klarem fischreichem Wasser, Wäldern, lauem Wind und einer Sonne, die Leib und Seele wärmt, aber nicht verbrennt (meistens jedenfalls).

Kein Wunder also, dass die Stockholmer im Sommer ihre Stadt wochenlang Stadt sein lassen und lieber in ihre stuga auf einer der Schären-Inseln umziehen. An den Stockholmer Ladentüren steht dann einfach: „Ich muss angeln gehen, damit ich Ihnen in 12 Wochen wieder frischen Fisch liefern kann.“

Na dann, Petri heil.

 

   Regen? Was ist Regen?

Ach ja, das Wetter. Der Deutschen liebstes Thema.

Jeder redet ja immer vom schlechten Wetter in Schweden. Und von den Mücken.

Also, das Wetter: Alle sind bei uns irgendwie davon überzeugt, dass es in Schweden nur regnet. Komisch. Ich war jetzt schon so oft in Schweden. Und habe meist nicht mehr, sondern weit weniger Regentage erlebt, als die Freunde in Deutschland.

Wenn es regnet, sinkt allerdings die Temperatur empfindlich. Und auch Graupelschauer im Sommer sind drin. Das Land ist trotzdem eine Wucht.

Auch der Mythos „Mücken“ ist bisher (weitgehend) an mir vorbei gegangen. Nur einmal in der Wildnis Mittelschwedens hat es uns fast erwischt. Ein traumhafter Campingplatz, uralte Wälder mit allem was man sich so auf vier Beinen vorstellen kann. Auf dem Weg zu den Duschen hörte ich es plötzlich. Ein hohes Surren. Gewaltig. Unwirklich. Wir drehten uns suchend um – und mir fielen fast die Kontaktlinsen raus… Ein riesiger Schwarm Mücken näherte sich in Windeseile.

Was tun?

Mir fiel nur Wasser ein. Also rannten wir. Ab in die Duschen, mit Klamotten natürlich. Wasser voll aufgedreht und beten. Mir sprang fast das Herz. Nachdem die ersten Mücken nass wurden, drehte der Rest ab. Puuuh! Glück gehabt.

Das war aber auch das einzige Mal. Empfehlenswert sind in Mittelschweden jedenfalls immer mückensichere Klamotten. Mückenmittel helfen bei den skandinavischen Stechmonstern wohl kaum mehr, jedenfalls nicht, wenn es nicht pures Gift ist.

 

Fazit:

Nach 2,3,4,5,6,…. Tagen hat man ganz sicher sein Zuhause-Ich irgendwo in den Schären verloren oder im schwedischen Äppelkaka versenkt. Hurra!!

Und Du fragst Dich, wie Schweden trotz der hohen Steuern und des langen dunklen Winters solche Lebensfreude haben können? Keine Ahnung, worin das Geheimrezept besteht, aber es funktioniert. Jedenfalls ist mein Akku schon nach einer Woche so aufgetankt, dass es für die nächsten Monate reicht. Und offenbar klappt das nicht nur bei mir.

Gestern erzählte mir jemand, der normalerweise nur Leidenschaften für Zahlen, Daten, Fakten hat, von seinem ersten Schwedenurlaub. Seine Frau und er hatten ziemlich Pech mit dem Wetter. Ich sagte mitleidig: Jetzt haben Sie von diesem faszinierenden Land wohl nicht viel mitbekommen.“ Da schoß es aus ihm heraus: „Doch. Das war super. Noch nie haben wir uns so gut erholt. Und am liebsten würden wir sofort wieder hinfliegen. “ Ich staunte Bauklötze. Der Schwedenvirus hatte ihn erfasst.

Probier es aus. Nimm eine Auszeit von Deiner Jobwelt.

Und erzähl mir davon. Ich bin gespannt, was Dir Stockholm alles gibt.

 

Portrait2Hat Dich der Schwedenvirus auch schon erwischt? Erzähl mir davon.

Nutze Deine Möglichkeiten – da geht noch viel!

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