Erfolg – besser ein gutes Original, als eine schlechte Kopie

ErfolgMein Kollege kommt im chicen Anzug und blankpolierten Schuhen um die Ecke. Wir bewegen uns Richtung Ausgang. In der Mittagspause soll es ein Gang um den Block werden. Nach der miefigen Luft, von etlichen PC, Druckern und anderer Technik, brauchen wir dringend eine frische Brise.

„Hast Du das Auto gesehen, das vorhin vorgefahren ist?“ ruft mein Kollege ganz aufgeregt. „Äh, nein, warum?“ antworte ich ziemlich überrumpelt. Ein cooler Sportwagen und ein noch coolerer Typ, der gleich ganz dynamisch rausgesprungen kam. Der hat echt Eindruck gemacht.“

Gut, ein chices Auto. Das war in unserer Branche jetzt wahrlich nichts Besonderes. Aber was hat denn nun so Eindruck gemacht?

„Ja, der ganze Typ. Sein teurer Anzug, seine sportliche Figur und die Armbanduhr … die blitzte kurz mal ziemlich teuer aus dem Ärmel. Halt sein ganzes Auftreten und Selbstbewusstsein. Ich fand den einfach toll. So wollte ich immer sein.“

Wie ich diesen Satz hasste. „So wollte ich immer sein.“

Wie oft ich genau diesen Satz hörte. Hatte denn jeder irgendwo ein Vorbild, das er nur kopieren wollte?

Warum wollte eigentlich jeder nur abkupfern, anstatt sich selbst zu einem interessanten Original zu entwickeln?

 

Erfolg – besser ein gutes Original, als eine schlechte Kopie

 

Eltern, Winnetou oder Steve Jobs?

Wer hat nicht einen dieser Personen mal bewundert? Persönlichkeiten, die für uns irgendwie besonders sind. Egal, ob Kunstgestalt oder real. Egal, ob lebend oder verstorben.

Vater, der sagenhafte Stelzen bauen konnte. Und aus einem riesigen Schneeball einen perfekten Schneemann schnitzte. Und trotz Stress und Sorgen immer zuhörte und da war.

Mutter, die trotz mehrerer Kinder und einem Halbtagsjob jeden Samstag den leckersten Pflaumenkuchen gebacken hat. Und für unsere Partys extra einen saftigen Rollbraten mit Kartoffelsalat organisiert hat, weil wir den so gerne mochten.

Winnetou, der immer diesen stolzen Blick hatte. Und stets unbestechlich war. Und den wir alle als Kinder nachahmen wollten. Nur wegen seines edlen Pferdes natürlich.

Steve Jobs, der eigentlich unnachahmlich war. Der aus einem kleinen Startup ein Weltunternehmen machte. Eines der teuersten Unternehmen der Welt. Und ganz sicher eines mit der größten Fangemeinde. Ein Mensch mit Visionen und ungeheurer Begeisterungsfähigkeit.

Die Liste könnte man noch endlos fortsetzen. Um Schauspieler, Prominente, Lehrer oder Freunde.

Wir lernen von allen etwas. Wir schauen uns an, wie sich jemand bewegt, spricht, handelt, für etwas einsteht, für etwas kämpft.

Der Mensch braucht Vorbilder, um sich entwickeln zu können. Lehrmeister, die Maßstäbe setzen. Maßstäbe, die man einhalten, verwerfen oder ändern möchte.

Das kann auch die schmerzhaft ehrliche Freundin oder der liebevolle Großvater sein.

Oder ein Ausbilder, der einen für den Job begeistern kann, den man gar nicht wollte. Jeden Tag wieder.

Das kann Dirk Nowitzki sein, der mit Talent, Ausdauer und Sympathie für Viele ein Vorbild ist.

Oder es kann Coco Chanel sein, die sich als erste Frau in einer Männerdomäne durchgesetzt hat und das Ansehen der Welt bekam.

Sie alle geben uns etwas mit. Sie alle weisen uns einen Weg. Bis wir an eine Abbiegung kommen, an der wir auf unseren eigenen Weg gehen.

Es wird nie einen zweiten Steve Jobs und eine zweite Coco Chanel geben. Und das ist auch gut so.

Das ist die Grundidee, die dahinter steht: Sich das Grundrezept anschauen, es kritisch hinterfragen, etwas Pfeffer untermischen und eine eigene Komponente einbringen.

 

Was haben wir konkret von einem Vorbild?

Werte

Vorbilder vermitteln uns Werte. Und sie helfen uns, zu entscheiden, was wir persönlich nicht als Wert anerkennen möchten.

Halt

Vorbilder geben uns Halt und sind Stütze, wenn wir unsicher und ziellos sind.

Selbstbewusstsein

Anerkennung oder auch Kritik der Vorbilder geben uns die Richtung vor. In dem Maß, in dem wir uns dabei weiterentwickeln, entwickeln wir auch unser Selbstbewusstsein. In jedem Alter.

Sinn

Jeder stellt sich die Sinnfrage. Immer wieder.

Vorbilder geben uns auch hier die Möglichkeit, diese Frage irgendwann für uns zu beantworten. Sie helfen uns, Geschehnisse einzuordnen und nicht auf jeder Welle von Emotionen mitzuschwimmen.

Erfolg

Erfolgreiche Vorbilder zeigen uns, was machbar ist. Das muss nicht immer einen monetären Aspekt haben. Auch Glück, Sympathie, Freunde und Lebenslust sind Bereiche, in denen man erfolgreich sein möchte.

Strategie

Vorbilder helfen uns, Strategien zu entwickeln, die zu unserer Persönlichkeit und Entwicklung passen. Und sie helfen uns, zu unterscheiden, was geht und was nicht.

Vision

Vorbilder inspirieren uns. Sie beflügeln unsere Phantasie, lassen Visionen entstehen. Ob wir diese mal wirklich realisieren, ist unsere Entscheidung. Auch wenn wir sie verwerfen, haben sie uns schon weitergebracht.

 

Anders machen, nicht nachmachen

Die Schwierigkeit ist, die Grenze zu ziehen.

Orientiert man sich noch an anderen oder kopiert man sie schon?

Im Job ist es ebenso wichtig, von Vorbildern zu lernen und das Erlernte für sich zu nutzen. Nur, wer etwas Eigenes daraus macht, wird die Anerkennung und das Interesse anderer wecken. Sonst geht es Dir wie hier oder hier oder hier.

Schau Dir das Grundrezept an, hinterfrage es, mische etwas Pfeffer unter und mixe Deine eigene Persönlichkeit dazu.

Und frage, frage, frage:

  • Wie hat Dein Vorbild sich so entwickelt?
  • Wie konnte die Person ihre Ziele erreichen?
  • Wie geht sie mit anderen Menschen um?
  • Was spornt sie an? Was bremst sie aus?
  • Wie geht sie mit Niederlagen oder Druck um?
  • Wie verhält sie sich in erfolgreichen Zeiten?
  • Welche Vorbilder hat diese Person?

Lernst Du noch von Deinem Vorbild oder bist Du schon ein Abbild?

 

Fazit:

Nur die Kombination aus dem Erlernten und Abgeschauten und Deiner eigenen Persönlichkeit, bringt Dich weiter. Dann bist Du Dein eigenes Original.

Kein schaler Beigeschmack, kein spöttisches Lächeln wird Dich begleiten, wenn Du einfach nur Du bist.

Kein So wollte ich immer sein bringt uns weiter. Kopieren wirkt billig und unselbständig. Als Abbild wird man nie erfolgreich sein.

Jeder Mensch ist eben einmalig. In seiner Persönlichkeit, seinen Eigenschaften und seiner Ausstrahlung.

Das ist ja das Faszinierende daran. Sei einfach faszinierend.

 

Portrait2Wer sind Deine Vorbilder? und warum? Erzähl mir davon.

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